D.H. 114 Heron

Aufgrund des großen Erfolges der Dove entwarf De Havilland eine vergrößere Ausführung mit der Bezeichnung de Havilland D.H.114 Heron; dabei verfolgte man die gleichen Absichten wie bei der äußerst erfolgreichen viermotorigen D.H.86B, der Nachfolgerin der D.H.84 Dragon. Einfachheit und Zuverlässigkeit waren die Schlagworte für dieses neue Flugzeug, das Platz für zwei Mann Besatzung und 14 Passagiere (17 ohne Toilette) vorsah. Das feste Dreibein-Fahrwerk machte den Komplikationen einer hydraulisch betriebenen Anlage ein Ende, und die ausgezeichnete Leistung auf kurzen Rollbahnen war durch eine gute Tragflächenstruktur und durch die Gipsy Queen 30 Triebwerke mit Verstell-Propellern gewährleistet, die lange Einsatzzeiten zwischen den Wartungen absolvieren mussten. Der Prototyp (G-ALZL) flog erst-mals am 10. Mai 1950.

Die erste Serientype Heron 1 wurde von New Zealand National Airways übernommen. Dieses Flugzeug hatte ebenso wie alle folgenden eine ausgeprägte V-förmige Höhenflosse. Das siebte Serienexemplar diente als Prototyp der Heron 2 und hatte ein einziehbares Fahrwerk, das zu erhöhter Geschwindigkeit und reduziertem Treibstoffverbrauch führte. Diese Version wurde die beliebteste; fast 70 Prozent der insgesamt 150 gebauten Heron gehörten zu dieser Ausführung. Trotz der relativ geringen Anzahl wurde die Heron in 30verschiedenen Ländern eingesetzt, oft bei führenden Fluggesellschaften, in vielen Fällen als Luxustransport (darunter vier Maschinen in The Queen`s Flight der RAF für das britische Königshaus); etwa 25 Exemplare dienten bei neun verschiedenen militärischen Einheiten als Verbindungflugzeuge. Später wurden an der Heron zahlreiche Modifikationen vorgenommen; typisch für eine mit neuen Triebwerken bestückte Ausführung war die von der Riley Turbostream Corporation in den USA durchgeführte Riley Turbo Skyliner. Bei diesem Typ war das Standard-Triebwerk durch 290 PS (216 kW) Avco Lycoming IO-540 Motoren ersetzt worden (je nach Wunsch des Kunden mit oder ohne Turbolader).

Sehr viel ehrgeiziger war ein umgebautes Modell der Saunders Aircraft Corporation aus Gimli (Manitoba): die als Saunders T-27 bezeichnete Maschine erhielt einen um 2,59 m verlängerten Rumpf für max. 23 Passagiere, neue Tragflächen für einen neuen Hauptholm und zwei 750 WPS (559 kW) Pratt &Whitney Aircraft of Canada PT6A-34 Propellerturbinen anstelle der vier Gipsy Triebwerke. Insgesamt wurden zwölf Maschinen zu ST-27 umgebaut; der Prototyp einer verbesserten ST-28 konnte fertiggestellt werden, bevor Saunders Bankrott ging.

Varianten:

Heron 1B: Ausführung der Heron1, die für ein höheres Startgewicht von 5.897 kg zugelassen war.

Heron 2A: Bezeichnung einer in den USA verkauften Heron 2.

Heron 2B: Ausführung der Heron 2 mit dem gleichen Startgewicht wie die Heron lB.

Heron 2C: neue Bezeichnung für die Heron 2B mit auf Wunsch eingebauten voll verstellbaren (auch Segelstellung) Propellern.

Heron 2D: Bezeichnung für Flugzeuge mit Luxuseinrichtung; zugelassen für ein max. Startgewicht von 6.123 kg.

Heron ZE: Bezeichnung für eine Sonderanfertigung mit VIP Sondereinrichtung.

Heron 3: zwei VIP-Flugzeuge für The Queen's Flight.

Heron 4: ein VIP-Flugzeug für The Queen's Flight.

Sea Heron C.Mk 20: Royal Navy Bezeichnung für ehemals zivile Heron 2 (3) und 2B (2); 1961 von der Royal Navy übernommen.

Technische Daten: de Havilland Heron 2D

Typ: leichter Transporter.

Triebwerk: vier 250 PS (186 kW) de Havilland Gipsy Queen 30-2

Reihenmotoren.

Leistung:

Reisegeschwindigkeit 295 km/h in 2.438 m;

Dienstgipfelhöhe 5.640 m;

Reichweite 1.473 km.

Gewicht: Leergewicht 3.697 kg;

max. Startgewicht 6.123 kg.

Abmessungen: Spannweite 21,79 m; Länge 14,78 m; Höhe 4,75 m;

Tragflügelfläche 46,36 m² 

 

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