Beech Modell 50 Twin Bonanza
Der Prototyp des Model 50 »Twin Bonanza« flog erstmals am 15. November 1949. Lange bevor er ein ziviles Lufttüchtigkeitszeugnis erhielt, unternahm er eine Werbetour zu Stützpunkten der US-Luftwaffe, da das Unternehmen auf militärische Aufträge rechnete. Die »Twin Bonanza« war das erste leichte zweimotorige Flugzeug, das nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA entwickelt wurde. Es war für die Beförderung von fünf Passagieren mit einer Besatzung von einem Piloten konzipiert. Das Modell 50 war ein Ganzmetall-Tiefdecker mit geschlitzten Klappen, konventionellem Heck, einziehbarem Fahrwerk mit Bugstütze und zwei Avco Lycoming GO-435-C2-Sechszylinder-Kolbenmotoren.
Im Jahr 1963, kurz vor dem Ende der Massenproduktion des Basismodells, startete Beech eine Werbekampagne für die Modifikation des Modells D50E »Twin Bonanza«, bei der 12 Jahre Betriebserfahrung der Maschine berücksichtigt wurden. Im Flugzeug wurde die Anzahl der Passagiere auf sechs erhöht und Motoren GO-480-G2F6 mit einer Leistung von 340 PS eingebaut. Mit. Seit 1960 wurde parallel zur Originalversion eine Modifikation des Modells J50 »Twin Bonanza« mit zwei leistungsgesteigerten IGSO-480-A1B6-Motoren gebaut.
Im Jahr 1951 richtete die US-Armee ihre Aufmerksamkeit auf leichte Transportflugzeuge, die in jeder Region der Welt eingesetzt werden können. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde das Flugzeug aus den vorhandenen Maschinen ausgewählt und nicht neu konstruiert. Nach einer gründlichen Prüfung der Vorschläge für Evaluierungstests erwarb das Militär vier Exemplare des »Twin Bonanza« mit der Bezeichnung YL-23, von denen das erste am 30. Januar 1952 an den Kunden ausgeliefert wurde. Die Tests verliefen erfolgreich, woraufhin mit Beech ein Vertrag über den Bau von 55 L-23A-Flugzeugen mit Avco Lycoming 0-435-17-Triebwerken unterzeichnet wurde, gefolgt von 40 L-238-Flugzeugen, die sich von ihren Vorgängern nur im Metall unterschieden, nicht Luftschrauben aus Holz. Das einzige Flugzeug XL-23C war für Evaluierungstests bei der US Air Force vorgesehen. Im November 1956 erhielt die Luftfahrt der US-Armee das erste von 83 L-23D-Flugzeugen, das auf Basis der zivilen Version des Modells E50 (Modell J50) mit verbesserten Triebwerken entwickelt wurde. Alle überlebenden L-23As und L-23Bs wurden auf das L-23D-Niveau aufgerüstet. In den Jahren 1958–1960 erhielt die US Army Aviation außerdem 20 Flugzeuge in der Aufklärungsversion RL-23D, die bis auf die Bordausrüstung mit der L-23D identisch waren. Die letzte militärische Variante war die L-23E, die in sechs Einheiten gebaut wurde und dem zivilen Modell E50 entsprach. Im Jahr 1963 führten die Vereinigten Staaten ein neues Flugzeugbezeichnungssystem ein, woraufhin die Flugzeuge L-23D, RL-23D und L-23E die Bezeichnungen U-8D, RU-8D bzw. U-8E erhielten und auch die Bezeichnungen U-8D, RU-8D und U-8E erhielten Name Seminole.
Technische Daten Beech Model E50
Spannweite, m 13,78
Flugzeuglänge, m 9,61
Flugzeughöhe, m 3,51
Flügelfläche, m² 25,70
Gewicht (kg)
Leermasse 2270
Max. Startmasse 3311
Motortyp 2 x Lycoming GSO-480-B1B6
Leistung, PS 2 x 340
Höchstgeschwindigkeit, km/h 366
Reisegeschwindigkeit, km/h 290
Praktische Reichweite, km 1600
Maximale Steiggeschwindigkeit, m/min 492
Praktische Gipfelhöhe, m 9144
Besatzung, Mann 1-2
Nutzlast: 5 Passagiere