Bristol Bulldog

Da die RAF ihre Kampfgeschwader mit neuen Modellen ausrüsten musste, um Bomber mit der Leistung der Fairey-Fox Kategorie zu erreichen, veröffentlichte das Luftfahrtministerium die Spezifikation F.9/26 für ein einsitziges Tag/Nachtkampfflugzeug mit einem luftgekühlten Sternmotor und zwei Vickers MG. Verschiedene Entwürfe wurden vorgelegt, und die Bristol Typ 105 Bulldog siegte mit knappem Vorsprung vor der Hawker Hawfinch. Der Prototyp der Bulldog Mk I flog erstmals am 17. Mai 1927 und wurde anschließend mit Tragflächen mit großer Spannweite modifiziert, um einen neuen Höhen- und Steigzeitrekord aufzustellen. Der Mk I folgte zu Testzwecken der Prototyp Bulldog Mk II mit verlängertem Rumpf. Er war ein einstieliger Doppeldecker mit ungleicher Spannweite, grundsätzlich aus Metall und mit Stoffbespannung. Das Heck hatte ein verstellbares Leitwerk, und das Heckspornfahrwerk hatte durchgehende Achsenteile und Gummi-Schockdämpfer. Das Triebwerk dieser Version bestand aus einem Bristol Jupiter VII Sternmotor. Zur Ausrüstung gehörten Sauerstoffanlage und ein Kurzwellensende- und Empfangsgerät. Die Bulldog wurde von der RAF häufig eingesetzt; insgesamt wurden zehn Squadrons mit 312 Maschinen aller Typen ausgerüstet, und das Modell blieb bis 1937 im Einsatz. Außerdem wurden eine großen Anzahl von Flugzeugen an die Luftwaffeneinheiten von Australien, Dänemark, Estland, Finnland, Litauen, Schweden und Siam verkauft.

Varianten

Bulldog Mk IIA: wichtigste Serienausführung, meist ähnlich der MKII, aber mit einem 490 PS (365 kW) Bristol Jupiter VIIF Motor, einer verstärkten Struktur für höheres Gesamtgewicht und breiterem Fahrwerk; spätere Mk IIA hatten ein Heckrad anstelle des Hecksporns und Bremsen für die Haupträder.

Bulldog Mk IIIA: Bezeichnung für zwei Flugzeug zwischen den Produktionsphasen mit dem 560 PS (418kW) Bristol Mercury IVS.2-Motor.

Bulldog Mk IVA: letzte Serienausführung des Kampfflugzeugs mit verstärkten Querrudern und 640 PS (477kW) Bristol Mercury VIS.2 Motor.

Bulldog TM: Schulungsausführung ('Training Machine') mit speziellem abnehmbaren Rumpfhinterteil mit einem zweiten Cockpit, Doppelsteuerung als Standardausrüstung und ohne Bewaffnung; der hintere Rumpfteil konnte durch das Standard-Heckstück ersetzt werden, und mit Vorkehrungen für ein MG wurde die TM zum Kampfflugzeug.

 

Technische Daten

Typ: einsitziges Tag/Nacht-Kampfflugzeug.

Triebwerk: (Mk II) ein 440 PS (328kW) Bristol Jupiter VII Sternmotor.

Leistung:

Höchstgeschwindigkeit280 km/h in 3.050 m Höhe;

Dienstgipfelhöhe 8.230 m; Reichweite 443 km.

Gewicht:

Leergewicht 998 kg;

max. Startgewicht 1.583 kg.

Abmessungen: Spannweite 10,34m; Länge 7,62 m; Höhe 3 m;

Tragflügelfläche 28,47 m².

Bewaffnung: zwei starre, vorwärtsfeuernde synchronisierte Vickers MG und vier 9 kg Bomben an Flügelstationen.

Bristol Bulldog IV
Bulldog IV
Bristol Bulldog III A

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Fluggeschichte

von Rainer Lüdemann

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