NORTH AMERICAN AVIATION

Als North American am 6. Dezember 1928 von Clement Keys in Delaware an der Ostküste der USA gegründet wurde, war die Firma eine reine Holding mit Beteiligungen an verschiedenen Fluggesellschaften und angegliederten Unternehmen, darunter auch Eastern Air Transport.

Infolge des Luftpost-Skandals von 1934 wurden diese Firmen von der Luftpostbeförderung ausgeschlossen, woraufhin die Unternehmensgruppe ihre Beteiligungen an den Fluggesellschaften veräußerte und North American wurde anschließend zu einer Flugzeugproduktionsfirma unter der Leitung von James Howard Kindelberger.

Die General Motors Corporation übernahm eine Mehrheitsbeteiligung an  NAA, fusionierte 1933 mit der General Aviation Manufacturing Corporation, behielt aber den Namen North American Aviation bei.

Kindelberger verlegte den Firmensitz nach Inglewood (Kalifornien), direkt am Municipal Airport von Los Angeles, da dort wegen der guten Witterungsbedingungen während des ganzen Jahres geflogen werden konnte. Kindelberger versprach sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Herstellern.

NA A-36A
NA P-51D Mustang
NA  Havard / Texan
NA B-25 Mitchell
NA F-86F Sabre
NA F-86D
NA F-100 Super Sabre
NA OV-10 Bronco

Im Jahr 1940 eröffnete North American Produktionsstätten in Dallas (Texas) und Kansas City (Kansas), um während des Zweiten Weltkriegs für die United States Army Air Forces Militärflugzeuge fertigen zu können. Das Schulflugzeug AT-6 war der erste massengefertigte Typ, der North American den Weg zur Produktion des äußerst erfolgreichen Jagdflugzeuges P-51 Mustang bahnte. Der dritte von North American in großen Stückzahlen hergestellte Typ war der zweimotorige Bomber B-25 Mitchell.

Auch nach dem Krieg gingen weitere Militärtypen in die Produktion. Die Auftragslage war allerdings nicht gut genug, um die Fertigung beider Werke, Dallas und Kansas, aufrechterhalten zu können. Sie wurden wieder geschlossen. Nachdem 1948 die Serienproduktion der F-86 Sabre aufgenommen wurde, wurden in Columbus (Ohio) und Downey (Kalifornien) neue Werke aufgebaut.  

Nachdem in den späten 1950er-Jahren die Aufträge für zwei weitere Flugzeugtypen vom Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten zurückgezogen wurden, entschied sich North American in das Weltraumprogramm der NASA mit einzusteigen. North American erhielt den Auftrag in Downey zum Bau des Command/Service Moduls (CSM) für das Apollo-Programm. Ebenso wurde das Antriebssystem der Redstone-Rakete und die zweite Stufe der Saturn V entwickelt und gefertigt.

Nach dem Apollo-1-Unglück am 27. Januar 1967 wurde North American ein Großteil der Mitschuld gegeben, da viele Nachlässigkeiten bei der Ausführung festgestellt wurden. Das Unternehmen fusionierte dann im September desselben Jahres mit Rockwell-Standard zu North American Rockwell, die wiederum 1973 in Rockwell International aufging. Schließlich kaufte Boeing im Dezember 1996 die Militär- und Weltraumsparte von Rockwell auf.

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