NorthAmerican F-100 Super Sabre

1949 begann North American mit der privaten Entwicklung einer Ableitung der F-86 Sabre mit der Arbeitsbezeichnung Sabre 45, da die Tragflächen um 45° gepfeilt waren. Das Modell sollte im Geradeausflug Überschallgeschwindigkeit erreichen, und nachzweijähriger Arbeit erhielt die Firma am 1. November 1951 von der US Air Force den Auftrag für den Bau von zwei Flugzeugen mit der Bezeichnung YF-100 (später YF-100A) einem Prototypen und 110 F-100A Super Sabre-Serienexemplare. Der erste Prototyp flog am 24. April 1953 und erreichte schon beim Erstflug Mach1; und der 29. Oktober 1953 wurde ein denkwürdiger Tag in der Geschichte der Luftfahrt, als das erste Serienexemplar mit 1.215,04 km/h einen neuen Weltrekord aufstellte. Als dieser Typ am 29. September 1954 beim 479th Fighter Day Wing der USAF den Dienst aufnahm, war die F-100 das erste einsatzfähige Flugzeug der Welt, das im Geradeausflug Überschallgeschwindigkeit erreichte.

Die frühen F-100A Super Sabre besaßen ein Pratt & Whitney J57-P-7-Strahltriebwerk mit einer Leistung von 6.804 kp Schub mit Nachbrenner; die letzten drei der insgesamt 203 gebauten Exemplare wurden mit J57-P-39 Triebwerken mit einer Leistung von 7.257 kp Schub mit Nachbrenner ausgerüstet. Eine verbesserte taktische Kampfbomberversion war mit der Bezeichnung F-100B geplant, aber davon wurden nur drei als YF-107A mit J75 Triebwerken gebaut.

Als zwei Gruppen der USAF mit dem neuen Modell ausgestattet waren, führten mehrere Unfälle, die durch unkontrollierbare Roll- und Gierbewegungen verursacht wurden, zu einer Krise, die durch einen Neuentwurf des Modells mit vergrößerten Leitflächen und Tragflügeln gelöst werden konnte. Die Entwicklung der Super Sabre wurde mit den 476 Exemplaren der Kampfbomberversion vom Typ F-100G fortgesetzt, die während des Flugs aufgetankt werden konnte und ein Pratt & Whitney J57-P-21 Triebwerk sowie acht Unterflügel-Waffenpylonen erhielt. Am meisten wurde die Ausführung als Angriffsflugzeug F-100D mit vielen Veränderungen, darunter Flügelklappen, Vorrichtungen für innere ECM-Einrichtung und ein LABS (Low Altitude Bombing System) gebaut.

Insgesamt wurden 1.274 Exemplare der F-100D gebaut, gefolgt von 339 Maschinen vom Typ F-100F, die letzte Serienversion, ein Schulflugzeug mit Tandemsitzen. Zu den Subvarianten gehörte auch eine kleine Anzahl von RF-100A Photoaufklärern (umgebaute F-100A); eine F-100C wurde zur TF-100C umgebaut, die als Prototyp für die F-100F diente; einige F-100F wurden außerdem als Drohnenleitflugzeuge mit der Kennung DF-100F umgebaut. Unter der Bezeichnung NF-100F dienten drei F-100F Exemplare zu Test-zwecken, und sechs F-100F aus USAF-Beständen gingen an die dänische Luftwaffe, wo sie vorübergehend die Bezeichnung TF-100F erhielten.

Zu den ausländischen Betreibern gehörten unter anderem Taiwan (F-100A), Dänemark und Frankreich (F-100D und F-100F) und die türkische Luftwaffe, die zahlreiche gebrauchte F-100 übernahm. In der Türkei waren 1985 noch rund 120 F-100 G/D/F Super Sabre im Einsatz. Die USAF flog die Super Sabre häufig in Vietnam, und einige Flugzeuge wurden eigens für EW (Electronic Warfare) und FAC (Forward Air Control) Einsätze modifiziert. Selbst nachdem der Typ durch modernere Ausführungen ersetzt wurde, blieben diese Maschinen noch bis 1980 bei diversen Einheiten der Air National Guard im Einsatz.


Technische Daten

North American F-100D Super Sabre

Typ: einsitziger Jagdbomber.

Triebwerk:

ein Pratt & Whitney J57-P-21A Strahltriebwerk von 7.711kp Schub mit Nachbrenner.

Leistung:

Höchstgeschwindigkeit 1.390 km/h oder Mach 1,3 in 10.670 m Höhe; Dienstgipfelhöhe 14.020 m;

Standard-Reichweite 966 km.

Gewicht:

Leergewicht 9.525 kg;

max. Startgewicht 15.800 kg.

Abmessungen: Spannweite 11,82m; Länge ohne Sonde 14,36 m; Höhe 4,95 m; Tragflügelfläche 35,77 m².

Bewaffnung: vier 20 mm Kanonenplus 3.402 kg Waffen an Unterflügelpylonen.

Fotos US Air Force Museum 

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