F-16 B/D/R Fighting Falcon

Zwei der acht Vorserien-F-16 waren Zweisitzer mit der Bezeichnung General Dynamics F-16B Fighting Falcon, und die erste dieser Maschinen absolvierte am 8. August 1977 ihren Jungfernflug. Die F-16B behielt die komplette Ausrüstung und Einsatzfähigkeit der einsitzigen Version bei, und das zweite Cockpit wurde anstelle eines Rumpftanks eingebaut. Die interne Tankkapazität verringerte sich dadurch um ca. 17 Prozent. Etwa 204 der 1.388 ursprünglich von der USAF bestellten F-16 sollten zweisitzige F-16B sein, und das Verhältnis von ein- zu zweisitzigen Flug-zeugen blieb auch bei jeder Erhöhung des F-16 Auftrags konstant. Die meisten ausländischen F-16 Verwender haben sich ebenfalls für eine ähnliche Mischung von ein- und zweisitzigenF-16 entschieden. Die F-16B der USAF unterlagen den gleichen Änderungen des Multinational Staged Improvement Program (MSIP) wie die F-16A; die serienmäßigen MSIP-Zweisitzer tragen die Bezeichnung F-16D.

Im MSIP-Programm gab es drei Nachrüstungsphasen, mit denen die Rolle der F-16 als Jagdflugzeug der vordersten Linie bis gut in die 1990er Jahre gesichert werden sollte. Die erste Phase des Programms umfasste bei den von November 1981 bis März 1985 ausgelieferten F-16A und B die Einrichtung von strukturellen und elektrischen Vorkehrungen für zukünftige Systeme. Phase 2 begann im Juli 1984, als die Serienmaschinen der Typen F-16C und F-16D ausgeliefert wurden, deren Avionik, Cockpit und Flugwerk bereits für den Einbau neuer Systeme vorbereitet war. Die dritte Stufe sollte den Einbau der fortschrittlichen Systeme im Rahmen der Serienfertigung und durch nachträgliche Montage abdecken, sobald diese verfügbar waren. Die MSIP F-16 haben anstelle des älteren APG-66-Geräts ein Westinghouse APG-68-Radar mit größerer Reichweite, höherer Bildauflösung und einem breiteren Funktionsspektrum für Luft-Luft- und Luft-Boden-Betriebsarten. 

Technische Daten:

General Dynamics F-16D Fighting Falcon

Typ: zweisitziger Einsatz-Trainer/Mehrzweck-Kampfflugzeug.

Triebwerk: ein Pratt & Whitney F100-PW-200 Turbofan-Triebwerk mit Nachbrenner und 10.810 kp Schub (oder ein General Electric F110-GE-100 oder ein Pratt & Whitney F100-PW-220 Turbofan-Triebwerk mit Nachbrenner).

Leistung:

Höchstgeschwindigkeit in großer Flughöhe über 2.124 km/h (Mach 2)

Dienstgipfelhöhe 15.240 m;

Kampfradius über 925 km;

Überführungsreichweite 3.887 km.

Gewicht:

Leergewicht 7.896 kg;

Max. Startgewicht 17.010 kg.

Abmessungen:

Spannweite einschl. Raketen 10,01 m; Länge 15,01 m; Höhe 5,09 m; Tragflügelfläche 27,87 m².

Bewaffnung: eine 20 mm M61A1 Vulcan-Kanone mit 500 Schuß und bis zu 9.276 kg extern getragene Waffen an einer Halterung unter dem Rumpf, sechs Pylone unter den Flügeln und an zwei Flügelspitzen-Halterungen: bei Einsätzen mit 9g-Manövern reduziert sich dieses Gewicht auf 5.421 kg; als Waffen sind AIM-9 Sidewinder und AIM-120 AMRAAM Luft-Luft-Raketen, eine breite Palette von Abwurfwaffen ( ungelenkt und gelenkt), Abwurftanks und Elektronik-Gondeln möglich.



Das fortschrittliche Cockpit verfügt u.a. auch über Weitwinkel HuD von GEC, während das verstärkte Flugwerk ein höheres Startgewicht und stärkere Flächen-belastung zuließ. Modernste Waffen und Systeme wurden installiert, darunter AM-RAAM, LANTIRN, und PLSS, wodurch das Einsatzspektrum erweitert und die Überlebensfähigkeit der F-16 deutlich gesteigert wurde. Die Verwendung eines einheitlichen Triebwerksschachts bei den F-16C und F-16D ließ es zu, dass jedes Flugzeug wahlweise mit einem Pratt & Whitney F100-PW-220 oder mit dem General Electric F110-GE-100-Triebwerk ausgerüstet werden konnte.

Im September 1984 erteilte die USAF General Dynamics den Auftrag zur Entwicklung einer F-16D Aufklärungsvariante, die der USAF als potentielles Nachfolgemodell für die älter werdenden McDonnell Douglas RF-4C Phantom dienen sollte. Die Aufklärungssysteme, darunter auch eine Videokamera, die zur optischen Information der Besatzung und zur Echtzeitübermittlung an Bodenstationen dient, werden in einer Gondel unter dem Rumpf untergebracht. Es wurde erwartet, dass etwa 400 derartige Gondeln für die Verwendung mit der F-16D oder eventuell mit der F-16E bestellt werden; die so ausgerüsteten F-16D tragen die Bezeichnung F-16R.


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